Lotte Kinskofer Das Dirndl im Moor

Das Dirndl im Moor

Oberbayern Krimi

Coautorin: Anke Bahr

Prolibris Verlag, 12,95 Euro

Inhalt

Sie waren Freundinnen seit ihrer Schulzeit, die zurückhaltende Ina und die schöne Anna, die sich als Autorin Daphne nannte. Doch irgendwann sind sie weg aus ihrem Dorf nahe Bad Tölz und machten Karriere als Autorinnen von Heimatkrimis wie „Mordsbrezn“ und „Falscher Fuchzga“.
Aber nun ist Daphne tot. Erschlagen mit dem Goldenen Wendelstein, der Trophäe für den besten Heimatkrimi. Wer könnte Daphne umgebracht haben und warum?
Die beiden Tölzer Kommissare Fritz Fischhaber und Sascha Kunz stehen vor einem Rätsel. Haben der Ehemann, der Verleger oder einer der zahlreichen Liebhaber etwas mit dem Mord zu tun? Ist Ina in den Fall verwickelt? Oder war es einer aus dem Heimatdorf der beiden? Immerhin bot der Ort die Kulisse für ihre Krimis und die Bewohner bekamen ganz schön ihr Fett weg: der depperte Dorfpolizist, das Flitscherl, der Weiberer, sie alle spielten mit, ob sie wollten oder nicht.
Vielleicht hat der Fall gar mit dem neuen Buchprojekt der beiden Frauen zu tun. Darin sollte es um ein Mädchen gehen, das nach dem Kirta-Hutschn an Kirchweih auf rätselhafte Weise verschwand. Ihr Name war Resi, aber im Dorf heißt sie seit ihrem tragischen Tod nur noch: Das Dirndl im Moor.

Leseprobe

Zwischen Modul-Sofa, Flatscreen und Ethanol-Kamin eine wie hindrapierte tote Frau, die dennoch das einzig Lebendige in diesem Raum zu sein schien. Sie war barfuß und trug ein sehr knappes, rotes Kleid, das man wahrscheinlich als Negligé bezeichnete. Durch die tiefe Wunde am Kopf war Blut auf den Boden gesickert. Die Frisur hatte arg gelitten.
Fritz war beeindruckt von dieser Frau. Nicht sein Typ, völlig andere Liga, aber wirklich schade um sie. Die Augen standen offen, der Blick schien fragend, als könnte sie nicht glauben, was ihr da zugestoßen war. Außer der seitlichen Kopfwunde hatte sie keine weiteren Blessuren, zumindest soweit Fritz das beim ersten Augenschein erkennen konnte.
Er sah sich nach Sascha um, denn er wollte dessen Meinung hören. Doch der Kollege stand an der Wand und betrachtete die unzähligen Fotos, die dort hingen. Er winkte Fritz heran.
„Schau mal da, das ist doch der Dings … der mit dem Restaurant. Und da der berühmte Barkeeper …“
„A-Promis?“, fragte Fritz nach, und Sascha nickte erfreut. Fritz schien was dazugelernt zu haben. „Unsere Bestsellerautorin hat wohl diesen gesamten Mikrokosmos gekannt.“
Fritz wandte sich dem Regal zu. „Die Bücher hier sind anscheinend alle von ihr selbst und einer Co-Autorin …“ „… mit Namen Ina Berg.“
Sascha grinste stolz und fügte hinzu „Ich hab die zwei schon oft im Fernsehen gesehen. Du nicht?“
Da war es wieder, dieses altkluge Dauerwissen.
Statt zu antworten drehte sich Fritz müde zu den Büchern zurück und las die Titel auf den Rücken. Dann stutzte er: „Das glaubst jetzt nicht! Das Cover kenn ich, ich hab das gelesen …“ Fritz hielt Sascha das Exemplar hin, auf dem ein riesiges Weißbierglas vor einer typisch bayerischen Pension zu sehen waren.
„Was hast grad gesagt?“, fiel ihm Sascha ins Wort. „Cover statt Buchdeckel? Mei, du sprichst ja Denglisch!“